Es ist immer wieder verwunderlich was durch eine fehlgeleitete Emanzipation alles entstehen kann. Da erklärt uns eine gestandene Familienministerin allen Ernstes, daß sie ihrer kleinen Tochter von “das Gott” erzählt. Die daraufhin folgende Diskussion in den Medien war vorhersehbar. Der Witz an der Sache ist, daß es bei der Aussage “das Gott” nicht um das Geschlecht von Gott geht, sondern vielmehr um eine mißerable Grammatik, die der Tochter später in der Schule neben Hohn und Spott auch eine schlechtere Note einbringen kann. Gerade als Familienministerin müßte sie wissen, wie wichtig heutzutage eine einheitliche Rechtschreibung ist, bei der nicht jeder nach Lust und Laune neue Regeln erfindet.
Wenn man dem Beispiel dieser Politikerin folgen würde, würden Machos bald am sonnigen Samstag “der Auto” waschen und polieren, da ein echter Mann schließlich ein männliches Auto besitzt. Diese grammatikalischen Verfehlungen lassen sich auch mit zahlreichen anderen Gegenständen durchspielen, wie z.B. der Boot, der Haus, der Waschbecken oder der Fahrrad. Man muß sich daher wirklich fragen ob man im Rahmen der weiblichen Emanzipation wirklich die gesamte Menschheitsgeschichte anpassen muß. Das diese politische Korrektheit dann auch nicht vor der Literatur halt macht und Wörter, die man für bedenklich hält, abgeändert werden ist wenig verwunderlich und es bleibt abzuwarten wie lange es noch dauert, bis jemand Goethes Werk über den Götz von Berlichingen anstößig findet und eine politisch korrekte Version verlangt. Irgendwie erinnert dies alles an das literarische Meisterwerk von George Orwell: 1984.