Ursachen des Carsharing Booms

Der Carsharing Boom in den Städten und Großstädten wird immer wieder als Beleg dafür angesehen, daß das Auto als Statussymbol ausgedient hat und durch Mobiltelefone bzw. Handys ersetzt wurde. Fakt ist aber auch, daß gerade bei Berufseinsteigern und jungeren Bürgern allgemein das Gehalt eher bescheiden ist, so daß eine teure Anschaffung wie die von einem Auto immer schwerer zu erfüllen ist. Daher ist es auch logisch, daß in der Folge die jüngere Bevölkerung weniger Autos kauft. Ein Mobiltelefon bekommt man dagegen bereits für relativ wenig Geld, da das Telefon mit einem Vertrag fest verbunden ist. Der Handykauf wird auf diese Weise über mehrere Monate hinweg abgezahlt.


Man kann daher mit sehr großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß sich die meisten Personen aus dieser Zielgruppe ein Auto kaufen würden, sofern sie mehr verdienen würden. Aus diesem Grund hat das Auto noch lange nicht als Statussymbol ausgedient.
Nur in sehr wenigen Städten, wie beispielsweise in Berlin kann man wegen dem dichten Nahverkehrsnetz leicht auf ein eigenes Auto verzichten. Wer nicht in einem solchen Ballungszentrum wohnt oder dessen Arbeitgeber nicht mit dem öffentlichen Nahverkehr erreicht werden kann, muß zwangsläufig auf ein eigenes Auto zurückgreifen.


Die Idee der sogenannten Shareconcomy funktioniert auch nur so lange wie man finanziell auf das gemeinsame Benutzen angewiesen ist. Wenn man über genug Geld verfügt, möchte man dies auch zeigen und spätestens dann wird man sich ein eigenes Auto und weitere Statussymbole zulegen. In der Shareconomy geht es auch um das Teilen von Werkzeugen und anderen Geräten. Für ein Funktionieren dieses Gegenständeteilens müssen jedoch genug Personen teilnehmen und auch mit den Geräten pfleglich umgehen. Das sich dies außer bei den Autos auch bei Werkzeugen und anderen Produkten durchsetzt, kann daher bezweifelt werden. Die aktuelle Shareconomy wird daher eher ein kurzfristiger Trend sein, der vor allem durch die derzeitigen Niedriglöhne verstärkt wird.